Luftraum­management

Durch die europaweite Abschaffung von Luftstraßen und die Einführung von Punkt-zu-Punkt-Strecken, die wesentlich kürzer sind als die vorhandenen Luftstraßen („Airways“), könnten mehr als 10 % Kerosin (und damit CO2) eingespart sowie Verspätungen und Staus in der Luft reduziert werden. Die schnellstmögliche Umsetzung des einheitlichen Europäischen Luftraummanagements auf europäischer Ebene ist daher unbedingt erforderlich. Österreich hat federführend die erfolgreiche Implementierung des „Free-Route-Airspace“ mit den Staaten Slowenien, Kroatien, Serbien und Bosnien-Herzegovina umgesetzt. Damit wurden allein im Jahr 2018 etwa 9,3 Millionen Kilogramm CO2 eingespart.

Wussten Sie, dass...

weltweit lediglich 2,7% des CO2-Ausstoßes, der von Menschen gemacht ist, von der Luftfahrt stammt? Der Anteil der europäischen Luftfahrt am CO2-Ausstoß Europas beträgt nur 0,52%

Die österreichische Flugsicherung Austro Control (ACG) ist für die Streckenführung von Flugzeugen in den oberen Lufträumen Österreichs (und damit für den Linienverkehr) zuständig.

Free Route Airspace

Die ACG hat vor allem durch die konsequente Implementierung von „Free Route“ die Optimierung des Luftraumes erfolgreich vorangetrieben.

Unter „Free Route“ versteht man einen Luftraum, wo Airlines frei eine direkte Route zwischen vordefinierten Ein- und Ausflugpunkten wählen können.

Bereits im Oktober 2012 wurde mit der Implementierung begonnen und durch kürzere Flugrouten und Flugzeiten den Airlines signifikante Einsparungen ermöglicht. 2018 wurde mit Slowenien, Kroatien, Serbien und Bosnien-Herzegovina der gemeinsame Free Route Airspace („SECSI FRAS“) in Betrieb genommen.

Durch eine Optimierung der Süd-Ost-Achse werden dabei die Flugstrecken zwischen Mittel- und Südeuropa um rund 1,1 bis 1,3 Millionen Kilometer verkürzt. Basierend auf den kürzesten Routenoptionen werden damit die Flugstrecken täglich um bis zu 3.500 km reduziert und die Flugzeit um 285 Minuten verringert.

Der Treibstoffverbrauch wird um 8.000 kg und die CO2-Emissionen um 25.500 kg pro Tag bzw. 9,3 Millionen Kilo pro Jahr reduziert.

Single European Sky

In Europa sind noch rund 61 Flugverkehrszentren für die Flugsicherheit in 28 verschiedenen nationalen Systemen zuständig, wodurch Flugzeuge selten den optimalen Flugweg zum Ziel nehmen können. Das größte Klimaschutzprojekt in der europäischen Luftfahrt ist ein einheitlicher Luftraum über Europa, der Single European Sky (SES).

Mit einem Schengen in der Luft müssten Flugzeuge keine Umwege mehr fliegen. Auf diese Weise könnten die Airlines laut Angaben der Europäischen Organisation zur Sicherung der Luftfahrt (Eurocontrol) bis zu 10 % Treibstoff einsparen und ihre CO2-Emissionen entsprechend reduzieren.

Ein weiterer Vorteil eines europaweit vereinheitlichten Luftraums läge in weniger Verspätungen. Allein die Fluggesellschaften der Lufthansa Group könnten ihre CO2-Emissionen um drei Millionen Tonnen pro Jahr reduzieren. Das ist mehr als die gesamte Austrian Airlines Flotte global emittiert. Dies wäre der größte Einzelbeitrag zur Nachhaltigkeit.