FAKTOR FLUGHAFEN

CO2-Ausstoß: Die Flughafen Wien AG (FWAG) hat seit 2013 ihren CO2-Ausstoß um 70 % gesenkt und auch den Energieverbrauch im selben Zeitraum um 40 % reduziert. Ein 2019 implementiertes, lärmfeindliches Lande-Tarifmodel incentiviert den Einsatz von moderneren, leiseren Flugzeugen am Flughafen Wien.

Flächenversiegelung: Sollte die in Prüfung stehende 3. Piste nach den dann insgesamt 30 Jahren Planungs-, Verhandlungs- und Bauzeit tatsächlich fertiggestellt werden, so wird damit einmalig jene Fläche versiegelt, die in Österreich kontinuierlich alle acht Wochen für den Wohnungsbau versiegelt wird.

Intermodalität: Die Luftverkehrswirtschaft fordert von der ÖBB und der Politik die Errichtung eines Hochleistungsbahnhofs am Flughafen Wien um die Städte Salzburg, Graz, Linz, Klagenfurt, Bratislava und Budapest umweltfreundlich anzubinden.

Wussten Sie, dass...

bei Lärmbelästigung das Flugzeug im Vergleich mit allen Lärmquellen mit 4% etwa auf dem Niveau der Bahn liegt?

95 % aller Flugbewegungen Österreichs finden über den Flughafen Wien Schwechat statt, weshalb diesem Flughafen besondere Bedeutung bei Maßnahmen zum Umweltschutz zukommt. Der Flughafen Wien bemüht sich daher, über die Arbeitsgemeinschaft „Österreichischer Verkehrsflughäfen“ (AÖV) einen kontinuierlichen Umweltschutz- Know-how-Transfer auch in die Bundesländer sicher zu stellen.

Flughäfen können auf drei Gebieten einen positiven Beitrag zur weiteren Ökologisierung der Luftfahrt beitragen:

  • durch Reduktion des eigenen, von Bodenfahrzeugen und Gebäuden verursachten CO2-Ausstoßes
  • durch attraktive Anbindungen zum Flughafen mit öffentlichen Verkehrsmitteln und der damit einhergehenden Reduzierung des PKW-Verkehrs zum Flughafen
  • durch ein lärmfeindliches Tarifmodell bei den Landegebühren

Flughafen Wien AG CO2-Bilanz

Die Flughafen Wien AG hat bereits 2011 ein konsequentes Programm zur Reduktion des eigenen CO2-Ausstoßes gestartet und konnte durch eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen den CO2-Ausstoß in den letzten sechs Jahren um 70 % pro Verkehrseinheit reduzieren.

Der Energieverbrauch wurde im selben Zeitraum um 40% pro Verkehrseinheit reduziert.

Die wichtigsten Maßnahmen die zu dieser Ökologisierung geführt haben:

  • Ausbau der Photovoltaikanlage des Flughafens, die inzwischen zu den zehn größten Anlagen Österreichs zählt
  • Kontinuierliche Umstellung der eigenen Fahrzeugflotte auf E-Fahrzeuge
  • Implementierung einer speziellen, von der FWAG selbst programmierten Software zur energieeffizienten Steuerung der insgesamt über 150 Gebäude und Anlagen des Flughafen Wien Schwechat. Diese Software wird bereits erfolgreich international vermarktet
  • GPS-gesteuerte Optimierung des Winterdienstes zur Vermeidung von ungewollter doppelter Behandlung von Roll- und Abstellflächen sowie den Start- und Landebahnen Die Flughafen Wien AG hat in einem entsprechenden Masterplan festgelegt, dass der Flughafen Wien- Schwechat bis zum Jahr 2030 CO2-neutral sein wird.

CO2-Reduktion am Flughafen Wien Schwechat seit 2011.

Leisere Triebwerke bevorzugt

Das 2019 implementierte Tarifmodell, das moderne Flugzeuge mit Triebwerken die leiser sind bevorzugt, wird in den nächsten Jahren dazu führen, dass Wien von den jeweils modernsten Flugzeugen einer (Airline-)Flotte angeflogen wird. Moderne Flugzeuge verbrauchen weniger Kerosin und stoßen daher weniger CO2 aus.

Mehr Schiene und Bus zum Flughafen

Der PKW-Verkehr zum und vom Flughafen stellt eine Emissionsquelle dar, die nur durch verbesserte Anbindungen mit Schiene und Bus verringert werden kann. Die FWAG betreibt gemeinsam mit der ÖBB den City Airport Train (CAT) und konnte seit 2008 die Anreise mit ÖBB und CAT um 18 % steigern, während die PKW-Anreisen (inklusive Taxis und Mietwagen) im selben Zeitraum um 19,4 % abgenommen haben.

Darüber hinaus fordert die FWAG in derzeit laufenden Gesprächen mit der ÖBB die Errichtung eines Hochleistungs-Bahnhofs (und entsprechende Hochleistungsstrecken) im Norden des Flughafen Geländes.

Damit (und nach Fertigstellung der Semmering- und Koralm-Tunnel sowie der Neuen Ostbahn („Flughafenspange“)) soll die intermodale Anreise zum Flughafen Wien ermöglicht werden. Künftig sollen Passagiere auf den Bahnhöfen Salzburg, Graz, Linz, Klagenfurt, Bratislava und Budapest ihr Gepäck direkt einchecken und entspannt und umweltfreundlich per Bahn zum Flughafen Wien Schwechat reisen können.

Dialogforum

Heute geht der Festlegung von Flugrouten in und um den Flughafen Wien ein intensiver Mediationsprozess voraus. In diesem Prozess des „Dialogforums“ sind Anrainergemeinden, der Flughafen, Austrian Airlines sowie die Austro Control als Luftfahrtbehörde eingebunden.

Als Basis hierfür gilt der Allgemeine Mediationsvertrag welcher neben Prozessvereinbarungen den Nachtflug und die Umsetzung des technischen Lärmschutzes regelt. Ebenfalls enthalten sind Vereinbarungen über die Lage der 3. Piste und Vorgaben, wie das Projekt einer 3. Piste von der Flughafen Wien AG in ein Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren eingereicht werden muss. Ebenfalls Gegenstand des Vertrags ist eine Lärmzonendeckelung für ein zukünftiges Drei-Pisten-System.

Der größte Erfolg des „Wiener Mediationsverfahrens“ besteht darin, dass es auch bei heftig umstrittenen Infrastrukturprojekten möglich ist, unter Einbindung aller unmittelbaren Interessenträger und insbesondere der nicht institutionellen Vertreterinnen und Vertreter der Bevölkerung bzw. der Bürgerinitiativen ein partizipatives, transparentes und faires Verfahren durchzuführen, an dessen Ende verbindliche Verträge stehen.