Flugfakten

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Dem Klima helfen nur konkret wirksame, nach seriösen, wissenschaftlichen Kriterien gesetzte Maßnahmen. Von Fakten losgelöste Rhetorik und Symbolpolitik hilft niemandem. 

2018 wurden global über vier Milliarden Passagiere gezählt. Dennoch ist der CO2-Ausstoß der weltweiten Luftfahrt vergleichsweise gering: Tatsächlich ist die Luftfahrt für nur rund 2,7 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Innereuropäisch liegt diese Zahl bloß bei 0,52 %. Die Branche ist sich ihrer Verantwortung gegenüber der Umwelt bewusst und investiert seit Jahrzehnten auch aus ureigenem (Kosten-)Interesse in Möglichkeiten der Ökologisierung. 

Für den Einfluss "der Luftfahrt" auf unsere Umwelt sind drei Faktoren und deren Player maßgebend: Die eingesetzten Flugzeuge, die Flughäfen und das Luftraummanagement. Diese drei Faktoren repräsentieren die relevanten „Stellschrauben“, über die konstruktiver Einfluss auf die Luftfahrt zugunsten unserer Umwelt genommen werden kann. 

Diese Faktenübersicht zeigt die drei Faktoren Flugzeuge, Flughäfen und Luftraummanagement und deren vorhandene Potentiale zum Umweltschutz. Es werden Maßnahmen dargestellt, die bereits umgesetzt wurden und solche, die in nächster Zukunft umgesetzt werden sowie gemeinsame Lösungsansätze vorgeschlagen. 

Luftfahrt & Umwelt (PDF, 0.76 MB)

Wussten Sie, dass...

weltweit lediglich 2,7% des CO2-Ausstoßes, der von Menschen gemacht ist, von der Luftfahrt stammt? Der Anteil der europäischen Luftfahrt am CO2-Ausstoß Europas beträgt nur 0,52%

Instrumente zur CO2-Reduktion im Luftverkehr 

Technik Organisation CO2-Bepreisung

Energieeffizienz der Flugzeuge verbessern

Zusätzlichen Verkehr vermeiden durch hohe Auslastung

Einbeziehung des Luftverkehrs in den Emissionshandel 

Fossiles Kerosin durch regenerativen Kraftstoff ersetzen 

Luftverkehr auf die Bahn verlagern 

Internationales CO2- Kompensationssystem CORSIA

Betrieb der Flughäfen CO2-neutral gestalten

Flugsicherung in Europa effizienter organisieren 

Freiwillige CO2-Kompensation 

Quelle: Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft.

Die Luftfahrt wächst weiter und die Gründe dafür sind durchaus positiv

Durch den weltweit steigenden Wohlstand, die konkurrenzlose Sicherheit und die Flexibilität des Flugzeuges werden globale Konnektivität, Handel und Austausch von Kulturen ermöglicht.

Diese Website versteht sich in erster Linie als kurze, sachliche Basisinformation zum Thema „Luftfahrt und Umwelt“ für Entscheidungsträger und Interessierte.

CO2-Ausstoß

Am gesamten von Menschen verursachten CO2-Ausstoß hat die globale Luftfahrt einen Anteil von 2,7 %, die innereuropäische Luftfahrt 0,52 %. Alleine diese beiden Zahlen machen sichtbar, dass der Beitrag der Luftfahrt zur Reduzierung des von Menschen produzierten CO2 nur dementsprechend gering sein kann.

Lärm

Bei der Lärmbelästigung liegt das Flugzeug im Vergleich mit allen Lärmquellen mit 4 % etwa auf dem Niveau von der Bahn.

Flächenversiegelung

In Europa werden kaum neue Flughäfen genehmigt. Sollte in Wien Schwechat die dritte Piste nach ca. zwanzigjährigem Rechtsweg und weiterer zehnjähriger Bauzeit dann nach insgesamt 30 Jahren errichtet sein, so würde damit einmalig jene Fläche versiegelt werden, die von sonstigen Bautätigkeiten in Österreich kontinuierlich alle acht Wochen versiegelt wird.

Wachstum der Luftfahrt

Das Wachstum der Luftfahrt wird global mit etwa 4 % angenommen, wobei es regionale Unterschiede gibt, die zu diesem Durchschnitt führen: Europa wächst kaum, China und Indien jedoch stärker. Global betrachtet kann somit sicher nicht von einem „explosionsartigen“ Wachstum der Luftfahrt die Rede sein. Die innerösterreichischen Flugbewegungen sind seit 2002 sogar um ein Drittel gesunken. Austrian Airlines konnte die spezifischen CO2-Emissionen pro Passagier um 31 % seit 2005 senken. Zukünftig wird die globale Luftfahrt CO2-neutral wachsen: Dies vor allem deshalb, weil die Luftfahrt aufgrund internationaler Selbstbeschränkung ( CORSIA-Abkommen) und Ziele ab 2030 nur mehr CO2-neutral wachsen wird, was bei anderen Emittenten wie der Industrie und dem PKW- und LKW-Verkehr nicht absehbar ist.Zusätzlich dazu reduzieren Flugzeuge der neuen Generation CO2-Emissionen um 25 % und Lärm um über 60 %.

Co2-Ausstoß Flughafen Wien

Der Flughafen Wien-Schwechat, an dem etwa 95 % aller Flugbewegungen in Österreich stattfinden, konnte seinen eigenen CO2-Ausstoß um 70 % senken. Der Energiebedarf wurde im selben Zeitraum um 40 % gesenkt. Im Juli 2019 wurde ein neues Lärmgebührenmodell für Fluglinien beschlossen, das verstärkt modernere, leisere Flugzeuge in Wien zum Einsatz kommen lassen wird.

Luftraummanagement

Im Luftraummanagement liegt das größte kurzfristige Potential zur weiteren Ökologisierung: Da die Verwaltung der Lufträume immer noch nationalstaatlich organisiert ist, müssen über Europa viele Umwege geflogen werden. Durch die Beseitigung dieser Umwege (z. B. durch Umsetzung des Single European Sky) würde eine weitere CO2-Reduzierung um etwa 10 % möglich. Österreichs Luftfahrtbehörde hat gemeinsam mit anderen Westbalkan-Ländern das sogenannte „Freerouting“-System bereits erfolgreich implementiert. In Westeuropa ist aufgrund nationaler Alleingänge derzeit keinerlei Fortschritt sichtbar.

Eine ähnliche Wirkung kann der verstärkte Einsatz von alternativen Treibstoffen wie Biofuels und synthetischem, CO2-neutralem Treibstoff entfalten. Dazu benötigt es jedoch signifikante Investitionen, um die erforderliche Menge für den Markt zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig den deutlichen Preisnachteil gegenüber fossilem Kerosin zu verringern.

Kein positiver Effekt durch nationale Steuern

Die Einführung nationaler Steuern auf Kerosin oder CO2 sind nicht zielführend, da sie keinen positiven Effekt auf das Klima haben und zu Wettbewerbsverzerrungen führen würden.